MaiOR 2017 – das war was!
Stollergrund at its best. Diese 4 Worte fassen das vergangene Wochenende wohl am besten zusammen. So beglückte uns die Kieler Außenförde am traditionell ersten Mai Wochenende mit Sonne, Flaute, Wind, Regen, Kälte, Nässe UND Wellen.
Nachdem der erste Wettfahrttag mit drei Rennen und einer langen Startverschiebung mit Warten auf Wind vergleichsweise ehr unspektakulär verlief, raubte uns der Sonntag alle Kräfte. Zwar waren wir eine Menge Wind von unseren letzten Trainingsschlägen ja mehr als gewohnt, doch die steife Brise aus Ost bescherte uns längst vergessene ruppig kurze Wellen aus allen Richtungen – so ungefähr.
Der Tag startete wie immer: das Boot vorbereiten, zur Bahn motoren, Segel setzen und die ersten Schläge kreuzen, Spi hochziehen, Startlinie nehmen, starten! Die Crew war wach, das Schiff eingegrooved, und unsere Startkreuz rasend schnell. So kamen wir als erstes Schiff am Luvfass an, zogen den Spi auf dem Verholer fehlerfrei, und machten uns mit Rauschefahrt auf den Weg zum Gate. Noch eine Halse um den Kurs richtig anliegen zu können – um dann festzustellen, dass der Spibaum uns einen Strich durch die Rechnung zog. So in etwa war das.
Folglich ist das Boot gehalst, die große weiße Blubberblase jedoch wollte einfach nicht mithalsen. Grund hierfür war der besagte Spibaum, der sich in der Halse nicht öffnen ließ, und somit ein Durchschwingen unter dem Vorstag auf den neuen Achterholer unmöglich machte. Der auffrischende Wind und die Wellen machten die Situation nicht unbedingt einfacher. Die einzige Möglichkeit, die uns in diesem Moment blieb, war leider unsere Spitzenposition aufzugeben, und das Rennen schon auf dem ersten Downwind-Kurs abzubrechen, um das Boot schnellstmöglich wieder startklar zu machen. Da unser Wettfahrtleiter Stefan Kunstmann ambitionierte 4 Rennen für den Tag angesetzt hatte, war es keine Option den Spibaum in einer kurzen Wettfahrtpause zu reparieren.
Also musste alles ganz schnell gehen: Spi runter, Spibaum abbauen, ins Cockpit tragen, und auseinanderschrauben. Dort fand sich auch zügig eine kaputte Übersetzungsleine mit zwei gebrochenen Schäkeln, die ein Austrippen des Baumes unmöglich machten. Ein Glück ließ sich die Schwachstelle schnell beheben, sodass wir zum zweiten Start wieder voll einsatzfähig waren.
So wurden im Anschluss bei Böen bis zu 28kn und Wellen bis mindestens (!!!) 1,50 Höhe drei weitere Wettfahrten gesegelt, zwei davon mit jeweils drei Runden. Überall auf dem Kurs waren ungeplante Halsen, ausgebrochene Spinnacker, und leider die einen oder anderen unvorteilhaften Zusammenstöße zu sehen, weshalb sich das Feld von Wettfahrt zu Wettfahrt leerte. Am Ende blieb noch ein harter Kern von etwa zwei Dutzend Schiffen auf dem Parcours, die gegen Wind, Welle und Kälte ankämpften. Das Durchhalten raubte uns zum Ende alle Kräfte, aber Routine an Bord und das Vertrauen in uns und unser Schiff haben sich gelohnt: so beendeten wir die Serie mit den Platzierungen 3, 3, 2, DNF, 3, 3, 3.
Da sich die Teilnehmer am frühen Montag morgen aufgrund der immer stärker werdenden Brise bereits beim Skippersbriefing dagegen entschlossen haben rauszufahren, entschied die Wettfahrtleitung keine weiteren Rennen zu segeln, so dass wir am Ende auf einem insgesamt dritten Platz bei der MaiOR 2017 gelandet sind.
Wir freuen uns nicht nur über das tolle Ergebnis, sondern genauso sehr darüber, dass sich die Meldelisten merklich gefüllt haben, und wir wieder mehr Boote auf dem schönen Stollergrund werden. So kann es weiter gehen.
Als nächstes steht für uns die herrliche Regatta Fyn Rundt an, bei der wir durch die dänische Südsee schippern. Stay tuned, eure Tutima Mädels!