time for racing

Schlechtes Wetter, gute Laune – Kieler Woche at its best!!

Die diesjährige Kieler Woche hat uns so einiges abgefordert: Kräfte, Durchhaltevermögen, Zähne (sind aber wieder dran), aber auch jede Menge Spaß. Doch wie immer von Anfang an: Nachdem wir im hohen Norden über Wochen karibische Temperaturen hatten, schlug das Wetter auf den Tag genau pünktlich um und wurde regnerisch und ungemütlich.

Aber es half ja nichts. So trafen wir uns Samstagmorgen in aller Früh, um das erste Rennen der Kieler Woche zu bestreiten. Das besagte Welcome Race wird traditionell vor der Kiellinie in Düsternbrook gestartet, und führt aus der Kieler Innenförde raus nach Eckernförde. In diesem Jahr gingen weit über 100 Schiffe an den Start, um bei achterlichem Wind knapp 30sm nach Eckernförde zu rutschen. Für uns die ideale Gelegenheit, unseren neuen alten Gennacker hochzuziehen, der in letzter Sekunde von North Sails zurechtgeschneidert sowie von Toni Gerken und Gerken Druck mit unserem Tutima-Logo verschönert wurde – vielen Dank für diesen tollen Einsatz so kurz vor der Kieler Woche. Mit dem Segel sind uns ganz neue Möglichkeiten gegeben, unser Reaching-Potential auf Lang- und Mittelstrecken zu verbessern. Am Ende des Tages haben wir das Welcome Race von Kiel nach Eckernförde mit einem 6. Platz von 17 Teilnehmern beendet. Auch wenn das Ergebnis nicht ganz so zufriedenstellend gewesen ist, hatten wir jede Menge Spaß und das zählt ja mindestens genauso viel.

Am Sonntag ging das ganze Rennen dann in die umgekehrte Richtung zurück zum Leuchtturm der Kieler Außenförde. Netterweise hatte der Wind über Nacht so gedreht, dass wir mit Spinnacker platt vor dem Lacken wieder aus der Eckernförde raussegeln konnten. Bei Sonnenschein und mäßigen Winden genossen wir das Segeln in vollsten Zügen, war für den Folgetag doch ein ordentlicher Wetterumschwung voraus gesagt, aber dazu gleich. Die Rückregatta beendeten wir mit einem 2. Platz, und waren gut erholt und motiviert für den anstehenden Kiel Cup Alpha, der in diesem Jahr gleichzeitig die Pre Worlds für Holland darstellte.

Die Windvorhersage für die drei Tage Pre Worlds auf dem Stollergrund versprach jede Menge Wind aus Südwest – folglich eine Windstärke und Windrichtung, die wir in diesem Jahr noch nicht gesehen haben. Mit entsprechendem Respekt sind wir in den Montag der Kieler Woche gestartet. Doch schon beim Einsegeln verloren wir die anfängliche Skepsis, alle Manöver klappten reibungslos und der Wind ist ja eigentlich auch gar nicht so schlimm. Bei Druck bis zu 22 Knoten segelten wir 3 Rennen, a 3 Runden mit 1,4sm langen Schenkeln. Der Wettfahrtleiter Eckhard Reinke scheuchte uns schonungslos über die Bahn, und verlangte uns konzentrations- und kräftetechnisch einiges ab. Was für ein Spaß, Seesegeln wie im Bilderbuch! Den anstrengenden aber tollen Segeltag beendeten wir mit einem 1., 4., und 3., Platz., und lagen damit knapp hinter den X41 halbtrocken und Sydbank auf dem 3. Platz.

Für den Dienstag war wieder linksdrehender Wind aus Südwest angesagt, diesmal mit Spitzen bis zu 25 Knoten. Erneut schoss die Wettfahrtleitung drei lange Rennen über den Tag verteilt an,  die uns noch ein Quäntchen mehr Kräfte als am Vortag abforderten.  Auch wenn die Platzierungen (6.), 3., und 3. nicht ganz so gut wie erhofft waren, zeigte sich dass unser langjähriges Training sich sowas von auszahlte und wir ohne einen einzigen Manöverfehler oder Materialbruch über den Parcours segelten. Was für ein schöner Erfolg für unser Mädelsteam.

Nun voll und ganz angespornt am letzten Tag auf der Regattabahn nochmal richtig anzugreifen, starteten wir am Mittwoch bei weiter zunehmenden Winden aus Südwest. Erneut drei Rennen, diesmal mit Böen bis 29 Knoten – den Spi nicht hochzuziehen war keine Option, zu stark und ehrgeizig war das Feld. Leider sorgte das erste Rennen des Tages für reichlich Verwirrung: eine Tonne vom Leegate trieb derartig, dass ein Schlauchboot als neue Tonne dienen sollte. Jedoch wurde auf dem Schlauchboot die Flagge „Mike“ erst dann gezogen, als wir bereits wie in der Segelanweisung in solchen Fällen verlangt die verbliebene Tonne an Backbord rundeten, und folglich nicht durch ein Gate segelten. Das Signal der neuen „Ersatztonne“ (das Schlauchboot zeigt die Flagge „Mike“) kam erst, als wir bereits wieder auf der Kreuz waren. Das Umdrehen und erneute Runden des Gates hat uns unendlich viele Minuten gekostet, die Enttäuschung an Bord war riesig, schließlich waren wir so gut davor. Es half nichts, wir stellten einen Antrag auf Wiedergutmachung bei der Wettfahrtleitung für die verlorene Zeit, und bekamen Recht. Wichtige Minuten in dem starken Feld zu verschenken stand schließlich nicht zur Debatte. Am Ende beendeten wir den Tag mit einem 1., 5., und 2. Platz, und sicherten uns durch die starke Leistung unser Treppchen bei der Siegerehrung. Bei viel Druck in der Luft kämpften wir uns auf den 2. Platz über alles vor und sind mehr als stolz auf unsere Leistung und den Teamgeist – der starke Wind forderte uns einiges ab!!!

Zusammenfassend bleibt uns die diesjährige Kieler Woche als tolles, sportliches Event in guter Erinnerung. Das Segeln bei dem vielen Wind hat irre viel Spaß gemacht, und die Konkurrenz war stark und bewies jede Menge Sportsgeist. Einzig die Teilnehmerzahl lässt viel Luft nach oben. In der zusammengelegten Gruppe ORC 1 + 2 kamen wir auf 8 Boote, liebe Freunde, das können wir besser. Von daher unser großer Appell an alle Segelfreunde, meldet weiter zu so tollen Events, gemeinsam Segeln bringt einfach mehr Spaß!

In diesem Bericht wollen wir uns nicht nur bei unserem weltbesten Sponsor Tutima bedanken, sondern auch bei der tollen Wettfahrtleitung, den Organisatoren der Kieler Woche, aber vor allem auch bei North Sails, Toni Gerken, sowie Max Gurgel und Knierim Yachtbau, die unsere wunderschöne Yacht innerhalb von kürzester Zeit wieder rennfähig gemacht haben!!

Next stop: ORC Worlds in Holland! Stay tuned, eure Tutima-Mädels.