time for racing

Sparkling Sunshine – Cowes Week 2019

Oh Cowes, du warst so gut zu uns. Hinter uns liegt nun schon die zweite Cowes Week, an der wir als Tutima Crew teilnehmen durften.

Nachdem wir unsere schöne Yacht nach dem kräftezehrenden Rennen um den Fastnet Felsen endlich wieder trockengelegt und ausgeräumt hatten, waren wir voll motiviert und startklar für unser weiteres Highlight in diesem Jahr, die Cowes Week. Für uns ist die Cowes Week mittlerweile ein absolutes Lieblingsevent, da die kleine typisch englische Stadt mit ihren Seglershops, Pubs, Steinstränden und Rosa-Munde-Pilcher-Anwesen uns absolut verzaubert hat. Cowes lebt fürs Segeln. Nicht nur auf dem Wasser tümmeln sich die Menschenmassen auf jeglichen schwimmbaren Untersätzen, auch an Land muss man lange suchen, um an der Strandpromenade eine Lücke mit Blick auf den Solent zu erhaschen, zwischen all den Zuschauern.

Nachdem wir im letzten Jahr mit karibischem Traumwetter verwöhnt wurden, hatte Zeus dieses Mal jedoch etwas mehr Abwechslung im Gepäck. Direkt für den ersten Regattatag wurden alle Rennen abgesagt, da die Windvorhersage ein kräftiges Tiefdruckgebiet ankündigte. Als wir dann die 50kn an der Pier gemessen haben, waren wir doch sehr froh über die Entscheidung der Wettfahrtleitung, und nutzten die Zeit um unser Boot weiter auf Vordermann zu bringen. Auch in den folgenden Tagen hielt eine stramme Brise an, und wir segelten bei oftmals über 30 Knoten über die Regattabahn. Die Konkurrenz schlief nicht, und ging jedes Rennen aufs Ganze, zog in starken Böen die großen Spinnaker hoch, nahm etliche Patenthalsen und diversen Segelverschleiß in Kauf, und raste somit förmlich über den Parcours. Nicht mitmachen geht ja auch nicht, und so testeten wir ständig unsere Grenzen aus und kämpften uns regelrecht erfolgreich und ohne große Verluste über die Bahn.

Das besondere an den Regatten auf dem Solent ist, dass erst wenige Minuten vor dem Start die Kurse und Bahnmarken bekannt gegeben werden. Folglich strömen morgens aus sämtlichen Himmelsrichtungen die Boote aufs Wasser, um die Startlinie ihrer Gruppe zu finden und auf dem Weg dahin möglichst noch einen Trainingsschlag mitzunehmen. Das schöne an dieser Form des Segelns ist es, dass man ständig auf neue Boote trifft und man auf dem Wasser mit vielen anderen Klassen und Teams in Kontakt kommt. Wenn man diese Aussage jedoch umdreht, wird das ständige Aufeinandertreffen von Booten zur großen Herausforderung, wenn man kurz vor der Tonne ist und mit 20 Booten aus unterschiedlicher Richtung den besten Platz ergattern will. Folglich ist das anspruchsvolle an dieser Sache, dass ein Großteil der Taktik darin besteht, die anderen Boote so weit wie möglich fernzuhalten und gegebenenfalls rechtzeitig die Ausweichmanöver einzuleiten. Aber auch diese Aufregung ist ein ganz großer Spaßfaktor am Segeln in England.

Das gesamte Rahmenprogramm um die Regatten herum haben dann endgültig dazu beigetragen, dass die Cowes Week Erinnerungen ganz besonders schöne sind: Live Musik an jeder Ecke, Straßenumzüge, Feuerwerk, ein tolles Race Village mit After Sail Bier, nette Leute, und das Cowes Week Radio. Auch in diesem Jahr stand die britische Carla Kolumna aka John Ellery täglich mit uns am Steg, interviewte uns, oder war auch nur auf einen Plausch da. So hörten wir uns gerne auch mal morgens im Radio, denn der Sender war ständig angeschaltet. Hier wurden Windprognosen durchgegeben, Startverschiebungen, Interviews der Segler, Livebericht vom Wasser, und Updates der Wettfahrtleitung.

Zusammenfassend können wir wieder nur Gutes aus Cowes berichten, und reisen mit vielen guten Erinnerungen und englischen Leckereien im Gepäck glücklich nach Hause. Danke Cowes, du warst so gut zu uns.

Eure Tutima – Mädels

Photo: John Green Cowes